BILDRAUM:

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Bildraum ist eine wuchernde, virtuelle Ansammulung von Gebäuden, Räumen, Gängen und Installationen. Die BesucherInnen suchen sich den Weg über aktive Zeichen, durch Ein- und Ausgänge, Fenster und winkende Händchen, die fast endlos weiter, selten an denselben Ort und hin und wieder in die Irre führen.

In ausgesuchten Räumen lassen sich Bauklötze aufeinandertümen und als Gebilde speichern, lassen sich Farbmuster und Liniengebilde verschieben.
Texte fehlen, abgesehen von dieser Beschreibung, vollstandig.

Bildraum wächst seit 1996, schubweise und chaotisch. Die Räume entstehen aus einfachen liearen Zeichnungen oder aus einer Bilbliothek von sich wiederholenden, stark reduzierten Bildelementen, einmal schwarz auf weiss, das andre mal fast ganz schwarz.

Bildraum ist ein visuelles Experimentierfeld ohne Vorgaben. Morgen sieht es vielleicht wieder ganz anders aus.

Mario Leimbacher

BILDRAUM, das waren von 1992 bis 1996 Ausstellungsräume im Kreis 4 der Stadt Zürich. Seit dem Mai 1992 miete ich das kleine, zweigeschossige Gebäude an der Lutherstr. 30. Im Obergeschoss werden die Räume als Ateliers genutzt. Im Parterre haben wir zu dritt(Stephan Forster, Mario Leimbacher, Reto Müller) drei Räume für Austellungen eingerichtet. Bildraum ermöglichte es jüngeren und nicht arrivierten KünstlerInnen, vorwiegend aus dem Raum Zürich, in einem nichtkommerziellen Rahmen ihre Arbeiten zu zeigen. Etwa im selben Umfang wie Einzelausstellungen organisiert wurden, luden wir ein zu thematischen Ausstellungen.
zgelb.gif (1077 Byte) Die Einzelausstellungen wie auch die thematischen Gruppenausstellungen hatten meistens einen einmaligen, auf die Räume orientierten Installationscharakter. In einem Konzept hielten wir unsere Vorstellungen, Ideale und Ziele fest. Die Organisation und Betreuung der Ausstellungen wurde von uns als Team und unter Mithilfe der KünstlerInnen gemacht. Der Betrieb funktionierte ohne Subventionen, wie auch ohne Lohnentschädigungen. Das Defizit des Ausstellungsbetriebes konnte einerseits durch einzelne Werkverkäufe und andererseits durch die Mitgliederbeiträge des dazu gegründeten Vereins Bildraum getragen werden.

zgelb.gif (1077 Byte) Nach vier Jahren spannender und lustvoller Arbeit überprüften wir unsere Motivation und Zielvorstellungen. Die wachsende Spannung zwischen unseren zeitlichen Möglichkeiten, dem Engagement in Unterrichtstätigkeiten, der eigenen künstlerischen Arbeit und den wachsenden Ansprüchen an einen professionellen Ausstellungsbetrieb führte zum Entschluss, den Ausstellungsort Bildraum nicht mehr selber weiterzuführen. 1996/97 gaben wir die Ausstellungsräume einer grösseren und jungeren Gruppe von Absolventen der Schule für Gestaltung (Fotoklasse, Zeichenlehrer) und Kunsthistorikern weiter. Diese führten den Betrieb 1997-99 unter dem Namen: HOTEL.
Heute sind hier Ateliers und ein Büro für www.bildraum.ch und www.qubus.com.

 

WWW.BILDRAUM.CH

zgelb.gif (1077 Byte) Die Webseite des Bildraum wurde von mir noch vor dem letzten Bildraumjahr 95/96 geplant.
Der ungewöhnliche Auftritt dieser Internetseiten gründet in dem Versuch, einen, den reellen Räumen entsprechenden, virtuellen Zugang zu den Ausstellungsräumen zu schaffen. Der Installationscharakter der Ausstellungen und unsere Art der Präsentation thematische ausgewählter Werke konnte mit einfachen Abbildungen einzelner Werke nicht wiedergegeben werden. Die anderen mir bekannten Galerieauftritte waren mit Ausnahme weniger Alternativprojekte alles fantasielose, gestalterisch langweilige Kopien konventioneller Katalogseiten ins Internet.
Das Internet sollte sich als gestalterischen Medium anbieten.
zgelb.gif (1077 Byte)Da der Bildraum kurz nach der Veröffentlichung der Webseite seine realen Räume schloss, wurde das Projekt, die Ausstellungen im Internet zu dokumentieren, hinfällig. Es blieb bei den ersten Versuchen, eigene Arbeiten in gezeichneten Räumen zu zeigen. Das Internet als Kommunikationsträger und der Bildschirm oder die Datenprojektion als Medium blieben aber ein faszinierendes Projekt, das ich von diesem Zeitpunkt an intensiv verfolge. Ich machte weitere Versuche, mit den im Internet gegebenen Möglichkeiten, ein Wandern durch Räume zu ermöglichen. Im Laufe dieser Versuche habe ich zwei Techniken entwickelt, die aus meiner Sicht, für die Webpäsentation neu sind. Die eine ist die Darstellung von Räumen mit einer Bibliothek von einfachen, linearen Zeichen, die andere das Überlagern und Bewegen von transparenten Farbfeldern (Gifbilder) zur Erzeugung von Mischfarben, Moirees und Bewegungen. Die virtuellen Ausstellungsräume im Internet tragen nun den Titel: Experimentierfeld Bildraum
Die Webseiten sind so pogrammiert, dass der Betrachter ohne Zusatzprogramme (Plugins) auskommen sollte. Er ist jedoch angewiesen auf die neueren Versionen der üblichen Browser (Netscape und Explorer). Ich verzichtete auf Java und weitere Programmiersprachen wie z.B. Flash von Macromedia, und schränkte damit die möglichen Effekte künstlich ein.
RÄUME
(virtuelle Ausstellungsräume)
Da die trägen Zugriffszeiten (geschrieben 1998) über die Telefonleitungen es dem Internet immer noch verunmöglichen, Film, Livevideo oder 3D-Animation in ansprechender Qualität zu übertragen, suchte ich nach alternativen, visuellen Darstellungsmöglichkeiten für Räume. Die speziell für das Internet entwickelte neue Sprache VRML (Virtual Reality Modeling Language), die eine vom Internetkonsumenten gelenkte 3D-Raumsimulation ermöglichen soll, bietet mir (noch) nicht die gewünschten Möglichkeiten. Die mit VRML erzeugten Beispiele erinnern zu stark an billige Computerspiele.
brtabelle.gif (5955 Byte) zgelb.gif (1077 Byte) Eine Bildbibliothek im Cache
Einerseits aus diesem Mangel an technischen Möglichkeiten, qualitativ hochwertige Raumsimulationen zu präsentieren, andererseits aufgrund der Faszination an einfachen, comixartigen Darstellungsformen, entwickelte ich das System, Raumdarstellungen aus einzelnen, linear gezeichneten Elementen aufzubauen. Basis dazu ist ein Magazin von hunderten von quadratischen weissen Feldern, in denen verschiedene Linien und Linienkombinationen eingezeichnet sind. Diese Quadrate werden in Tabellen so eingeordnet, dass gezeichnete, räumliche Situationen entstehen. Da die Internetbrowser (Netscape und Explorer) die einmal abgerufenen Bilder in einem Cache (Zwischenspeicher) des Benutzercomputers ablegen, müssen sie die nächsten Male für andere Raumdarstellungen nicht über das Internet abgerufen werden. So werden diese Elemente für weitere Bilder schneller abrufbar und je länger sich der Benutzer durch die Räume bewegt, desto schneller werden sie angezeigt. Die einfachen Zeichen und auch die Zeichnungen von Gebäudedetails sind für andere Raumdarstellungen weiterverwendbar. Sie bilden mit den vorerst einmalig verwendeten Details wie Treppen und Figuren eine Bibliothek, die stetig wächst.
aaaguk.gif (221 Byte)
,Beispiel:
(../signs/a-u/aauu.gif)
a-u.gif (1437 Byte)
aaaguk.gif (221 Byte) Beispiel:
(../signs/a-u/auua.gif)
zgelb.gif (1077 Byte) Damit die einzelnen Zeichen einfach abrufbar sind, werden sie mit den vertikalen und horizontalen Koordinaten von a-u bezeichnet. Die Koordinaten beginnen unten links mit "aa" und enden oben rechts mit "uu". Eine Linie die bei "ak" einen Knick hat, wird z.B. mit dem den Namen "aaakuu.gif" bezeichnet. Gezeichnet habe ich die Grafiken im Vektor-Zeichenprogramm CorelDraw und anschliesssend als SW-Gif-Pixelgrafiken exportiert. Zu Beginn versuchte ich es mit einem kleineren Koordinatenystem (1-5), welches aber zuwenig Varianten zuliess. Weitere Elemente wie Farbfelder, Animationen, Figuren, spezielle Gebäudeteile usw. sind mit Abkürzungen bezeichnet und in eigenen Ordnern abgelegt.
zgelb.gif (1077 Byte) Mit weiteren Bildeigenschaftsdefinitionen im HTML-Code der Webseiten oder Script-Elementen können die einzelnen Zeichen verschieden dargestellt werden. Sie können proportional skaliert oder verzerrt dargestellt werden (bildraum7.htm). Damit wird die Wiederverwendbarkeit der Elemente noch vergrössert.
zgelb.gif (1077 Byte)Die dargestellten Räume laden dazu ein, weiterzugehen um mehr zu sehen. Oft ist nur der Ausschnitt eines Raumes sichtbar, oder ein Vorraum, ein Gang mit Türen. Die Navigation durch die Räume geschieht durch das Anklicken aktiver Bildelemente mit der Maus. Diese Bildelemente erscheinen zum Teil offensichtlich als anklickbar, z.B. als winkende Hände oder sich bewegende Figuren. Es ist für den Besucher jedoch notwendig, auch ruhig bleibende Elemente mit der Maus zu überfahren, um zu sehen, ob sie aktiv sind und weiterführen (wenn sich der Mauspfeil in eine Hand verwandelt, ist das darunterliegende Element ein Link, der weiterführt). Meist genügt das Anklicken eines Einganges oder z.B. einer Treppe, um in den weiterführenden Raum zu gelangen. Zurück gelangt man durch den „Backknopf“ der Browserleiste oder in vielen Räumen weisen Fusspuren zum vorhergehenden Raum.
FARBLAYER
zgelb.gif (1077 Byte)Die Farblayer sind Versuche, meine Arbeit aus der Malerei auf den Bildschirm zu übertragen und sie dem Medium entsprechend neu zu bearbeiten. Die Farben sind Reduktionen aus Farberinnerungen, die Felder und Anordnungen Astraktionen von Gesehenem.
zgelb.gif (1077 Byte)Farblayer bestehen aus mehreren, in Frames angeordneten verschiedenfabigen HTML-Dateien. Meist sind es vier kreuzsymmetrisch angeordnete Farbfelder. Einerseits wechseln die ganzen Framesseiten in un-regelmässigen zeitlichen Abständen und andererseits wechseln die einzelnen HTML-Seiten in Abständen von 20-60 Sekunden.

In einzelnen Frames sind den HTML-Seiten Layer (Ebenen) (Java-Script-Befehle) zugeordnet, die über die Hintergrundfarbe der HTML-Seite neue Farbfelder oder Farbstreifen schieben.
Die meisten farbigen HTML-Seiten beinhalten eine Reihe von farbigen"Onemousover-Buttons". Diese erscheinen beim Überfahren mit dem Mauszeiger. Wird so ein Farbfeld angeklickt, wechselt das Framefenster die Farbe.
farbframe12kl.gif (1425 Byte) In einzelnen Frames erscheinen mehr oder weniger abstrahierte Fragmente aus gegenständlichen Darstellungen.
Transparente Farben
blau200kl.gif (1480 Byte)
zgelb.gif (1077 Byte)Die Seiten mit den sich bewegenden Farbfeldern und den Moireemustern sind vorerst spielerische Experimente mit den Möglichkeiten des Mediums. Die Farbfelder, welche transparent erscheinen, bestehen aus "Gif-Dateien", die regelmässig eingestreute weisse und als transparent definierte Pixel haben. (Das Bildformat „GIF“ ist neben dem „JPG-Format“ das gebräuchlichste im Internet. Es beschränkt im Gegensatz zum „JPG-Format“ die Farbanzahl auf 256, hat aber den Vorteil, dass man einzelne Farben als transparent definieren kann. Zudem erlaubt es das Abspeichern mehrerer Einzelbilder unter einem Namen. Mit diesem Befehl lassen sich kurze Filme und Bewegungen definieren.) Hinter den durchsichtigen Punkten erscheinen die Farben der darunterliegenden Ebenen, welche wiederum transparente Farbfelder beinhalten können. Es sind also nicht wirklich transparente Farbflächen, sondern eine Art Siebe oder Stoffe, die durch die Öffnungen die darunterliegenden Ebenen erscheinen lassen. Bei der Überlagerung und Bewegung dieser Muster entstehen neue Muster, die Moireeeffekte.
Moiree
blau200kl.gif (1480 Byte) Durch Überlagern und Bewegen der Pixelfelder bekommen die Raster bei den Bewegungen eine Eigendynamik. Es entstehen teilweise neue Feldformen und neue Eigenbewegungen der Muster. Diese Moireeeffekte entstehen durch die Überlagerungen von Mustern und Rastern, die teilweise transparent oder durchsichtig sind. Im Alltag erlebt man dies z.B. bei hintereinanderliegenden Vorhängen, bei fehlerhaften Offsetdrucken, bei Metallgittern, bei Stoffmustern der Fernsehansagern mit dem Bildraster des Fernsehers usw.. Bei exakter, pixelgenauer Überlagerung wird keine zweite Ebene sichtbar. Sobald sich die eine Ebene zu bewegen beginnt, decken die nicht transparenten Pixel (im linken Beispiel blaue Pixel) die darunterliegenden transparenten (weissen) Löcher zu und damit nimmt die Farbe (blau) im Verhältnis zum Weiss zu. Im Extremfall bedeckt die zweite Ebene die weissen Pixel der darunterliegenden Ebene total. Dann wird die Fläche ganz blau. Bei zwei verschiedenen Farben ensteht die entsprechende (substraktive) Mischfarbe. Da in den Feldern der Farblayer die Löcher genau einen Pixel (Bildpunkt) gross sind und die Layerbewegung immer Pixel für Pixel verläuft, entstehen je nach Bewegungsdefinition unterschiedlich ruckartige Farbmischungen. Bei z.B. genau diagonal definierten Bewegungen des darüberliegenden Layers (Ebene), springt die bewegte Ebene jeweils um einen Pixel nach unten und nach rechts, also bleiben die Pixel beider Ebenen immer übereinander und es werden keine Mischungen sichtbar. Durch minimales Verkleinern oder Vergrössern der Pixelfelder (zum Teil nur um 1 Pixel bei der Grösse von 270x270 Pixel) verstärkt sich die Eigendynamik soweit, dass ganz neue Raster erscheinen, die mit dem eigentlichen Pixelraster wenig zu tun haben. Die Erscheinungsformen der neuen Felder sind abhängig einerseits von der Skalierung und andererseits vom Ort der Überlagerung. Bei Bewegung eines Layers entsteht dadurch eine zweite Bewegungsebene, diese Sekundärbewegung erscheint teils als Aufflackern anderer Tonwerte, als wellenförmiger Farbverlauf , als Blinken oder als Hin-und Herflattern. Durch das einseitige und/oder unproportionale Verzerren einzelner Felder entstehen noch einmal neue Überlagerungseffekte. In diesem Fall verändern sich die Pixelproportionen im selben Feld. Wenn dann ein zweites Feld darüberwandert, verändert sich die Methode der Moireeeffekte. Diese nichtproportionalen Verzerrungen habe ich imraum/farben.htm angewandt.
stern Ein weiteres Feld der Moireeffekte habe ich mit den Objekten mit Eigenbewegungen begonnen. Die sternfömigen Räder sind - wie oben beschrieben - „Gif-Animationen“. Diese bestehen aus etwa zwei Dutzend Einzelbilder, die in regelmässigen zeitlichen Abständen ausgetauscht werden. Es entsteht der Eindruck von Drehung. Bei der Überlagerung spielen also zwei Bewegungen eine Rolle: die Bewegung der Ebene und die Eigenbewegung (Rotation) des Objektes.
16.12.99 ml
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